Kleidung – fair, ökologisch und nachhaltig?
Zu diesem Thema hatten die fairBRAUCHER zwei Referentinnen eingeladen, welche von ihren eigenen Erfahrungen in der Textilbranche berichteten. Cornelia Rösch produziert Kinderkleidung für eine Drogeriemarktkette. Jessica Dörr ist mittlerweile als selbstständige Schneiderin in Kandern tätig und war früher für den Stoffeinkauf verschiedenener Warenkaufhäuser unterwegs. Beide Gäste haben diverse Herstellungsstätten in unterschiedlichen Ländern besichtigt und aus ihrem Blickwinkel zum Thema faire Kleidung Stellung bezogen.
Schnell war klar, wie im Bereich der Lebensmittel findet sich der Verbraucher auch bei Kleidung vor eine Vielzahl von Labels und Zertifikaten gestellt. Was dahinter steht, ist auf den ersten Blick selten ersichtlich. Zudem sollte sich der fairBRAUCHER nicht blenden lassen – ein Faires Siegel schliesst nicht automatisch eine umweltschonende Produktion ein – und umgekehrt: Nur weil Bio-Baumwolle benutzt wird heisst das nicht, dass der Schneider fair für seine Arbeit bezahlt wird. Zudem kann auch beim Thema Kleidung auf Regionalität geachtet werden, auch dort können, wie im Nahrungsmittelbereich, Transportkosten gespart und eine Herstellung nach „heimischen“ Standarts garantiert werden.
Durch die vielen Stationen, die ein Kleidungsstück durchreist bis es bei uns an die Stange kommt, ist eine komplette Nachvollziehbarkeit selten möglich.
Nach einer regen Diskussion an diesem Abend lassen sich vier Punkte festhalten:
- Die Produzenten sollten mehr Verantwortung übernehmen hinsichtlich der Transparenz der Produktionskette und deren Rohstoffe
- Auch beim Thema Kleidung gilt: Weniger ist mehr. Jeder sollte vermeiden unnötige Kleidungsstücke zu kaufen
- Secondhand ist eine gute Möglichkeit zur Schonung der Ressourcen
- Upcycling: aus getragenen Kleidungsstücken etwas neues nähen (lassen)