Normalerweise nutzen wir die fairNETZt-Seite für das lokale bürgerschaftlichen Engagement in und um Lörrach. Heute möchte ich mit diesem Blog auf eine wichtige Initiative der Bürgerbewegung Finanzwende hinweisen: einen Appell, die Finanzwährung LIBRA zu stoppen. Hier geht es zum Appel.
Oft schon habe ich gehört, wie praktisch es wäre, wir könnten überall und extrem einfach mit dem Smartphone zahlen: Kein Portemonnaie mehr nötig, kein „keimbehaftetes“ Bargeld über den Tresen, immer zahlungsfähig etc.
Doch wer steckt hinter dem Konzept LIBRA: Facebook. Facebook würde in dem Fall wissen, was ich wo kaufe, für was und wo ich mein Geld einsetze und für was nicht. Sie würden eine Währung schaffen, die an den Dollar gekoppelt diesen noch stärker aber auch unberechenbarer macht. Sicherlich würden sie eines Tages Gebühren einführen und wir würden sie mit jedem Klick – wie bei AirBnB und anderen – reicher machen. Sie würden Kapital bündeln können und kleine Länder / Währungen unter druck setzen können, so wie heute schon Amazon mit ihren Lebensmittel-Angeboten bestehende Kleinstrukturen unter Druck setzen, oder Ikea oder Nestlé.
Gewiss, das ist alles erlaubt und möglich in unseren freien Gesellschaft und Wirtschaft. Es liegt aber an uns Bürger*innen, zu entscheiden, was wir nutzen. Und in diesem Fall schon rechtzeitig zu prüfen, was wir wollen. Das Geldsystem hat viele hilfreiche Aspekte, es hat aber auch schon viele Krisen und Ungerechtigkeiten in die Welt gebracht. Allein die letzte Finanzkrise hat den Steuerzahler mehr gekostet als die Flüchtlingswelle – aber das ist ein Tabu. Alternativen zum heutigen Geld- und Wirtschaftssystem gibt es reichlich, auch in unserer Region gibt es Fachleute und Initiativen, sei es die Zeitbank+, die Gemeinwohl-Ökonomie oder andere, wo ihr euch informieren und engagieren könnt.
Wehret den Anfängen. Setzt Euch mit der Argumentation auseinander, differenziert, diskutiert und entscheidet mit.