10 Jahre nach ihrer Erstunterzeichnung ist sie einer der effektivsten Mechanismen, um Frauen und Mädchen vor Gewalt zu schützen. Dennoch hat die Türkei ihren Austritt beschlossen. Ohne eine Rücknahme der Entscheidung wird der Austritt am 1. Juli 2021 rechtskräftig.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat im März den Austritt aus der Istanbul-Konvention beschlossen, die Frauen in der Türkei vor sexualisierter und häuslicher Gewalt schützt. Ein fatales Signal. Zum 10. Jahrestag der Konvention ist der Austritt der Türkei aus dieser Konvention ein beispielloser Schritt, der katastrophale Auswirkungen auf die Rechten von Frauen und Mädchen in dem Land haben wird.
Angesichts des Anstiegs der Gewalt gegen Frauen und Mädchen im Rahmen der Covid-19-Pandemie ist dieser Vertrag wichtiger denn je.
Nach Angaben des türkischen Innenministeriums wurden 2020 insgesamt 266 Frauen durch geschlechtsspezifische Gewalt getötet. Frauenorganisationen gehen jedoch von weitaus höheren Zahlen aus.
WIR FORDERN: Frauen, Mädchen und ihre Rechte schützen! 💜
#IstanbulConventionSavesLives
Lörrach und die türkische Stadt Edirne verbindet eine langjährige städtische Kulturpartnerschaft. Es sollte uns also nicht egal sein, was in diesem Land passiert.
https://www.youtube.com/watch?v=kVf8kK15N9Y
SOLIDARITÄT ZEIGEN mit den Frauen und Mädchen, die ein Leben frei von geschlechtsspezifischer Gewalt in der Türkei fordern und mit türkischen Aktivist*innen, die mutig gegen den Austritt ihres Landes aus der Istanbul-Konvention protestieren.
Wie?
Z. B. Weiterverbreitung der Aktion in den sozialen Medien.
Hier gibt es Botschaften und Hashtags vom
internationalen Aktionstag mit dem Slogan „Die Istanbul-Konvention rettet Leben
Aktionen werden ausgedehnt bis Ende Juni 2021
https://twitter.com/hashtag/istanbulconventionsaveslives?src=hashtag_click&f=image
https://de-de.facebook.com/AmnestyDeutschland/?ref=page_internal
Das „Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt“ – kurz Istanbul-Konvention – hat vor allem ein Ziel: Konsequent gegen Gewalt an Frauen und Mädchen vorzugehen.
Die Türkei gehörte mit Österreich, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland und anderen Staaten zu den ersten, die den Vertrag 2011 unterzeichneten. Insgesamt 34 Staaten haben ihn inzwischen ratifiziert, so dass dessen Bestimmungen in nationale Gesetze und Strategien zum Schutz von Frauen umgesetzt werden können.
Auch andere europäische Länder zögern bei der Ratifizierung. Abwehrreflexe gegenüber der Konvention, welche angebliche „Gender-Ideologie“ verbreite, zeigt nicht nur die türkische Regierung. Auch in Polen, Ungarn oder der Ukraine deuten Regierungen die Konvention als Angriff auf das „traditionelle Familienbild“ um. Oftmals bemühen sie dabei LGBTI-feindliche Argumente, um einen Austritt aus der Konvention zu rechtfertigen.
Amnesty International rief für den 11. Mai zu einem internationalen Aktionstag auf. Teilnahme ebenso an einer Veranstaltung des Europarats zum Jubiläum der Istanbul-Konvention .
Unsere Forderungen und die vieler anderer Menschen auf der ganzen Welt erinnern die Verantwortlichen daran, das sie in der Pflicht stehen, jetzt zu handeln. Unsere Erfahrung zeigt: Dieser gemeinsame Druck zeigt oft Wirkung!
Beachtenswert: https://www.openpetition.de/petition/online/frauenhaus-loerrach-wir-fordern-mehr-schutzplaetze-fuer-frauen-und-kinder-in-loerrach
Bildquellen
- AI_Häusliche Gewalt: Amnesty International