Seit kurzem ist er nun vollständig:
Auch wenn es eine etwas längere Planungs- und Vorbereitungszeit war – Menschenrechtsarbeit ist nun mal kein Sprint, sondern ein Marathon – ist der Menschenrechts-Kinderrechtsweg durch Lörrach jetzt vollständig und ein unübersehbares Thema in der Stadt.
Das Motto „Der Weg ist das Ziel“ wurde vor 8 Jahren beim ersten Planungstreffen zwischen unserer Amnestygruppe und der Unicefgruppe ausgegeben. In dieser Zweideutigkeit liegt das Geheimnis des langen Atems und schließlich Erfolges, den wir an diesem Tag mit allen Gästen feierten.
Der Weg, von den ersten Anfängen bis zu seiner Fertigstellung, ist gepflastert mit Geschichten, Anekdoten, Erinnerungen und dem Willen aller Beteiligten zu einem friedlichen Miteinander der Kulturen beizutragen und menschenverachtenden Strömungen die Stirn zu bieten.
Am Rathaus erinnern die Tafeln mit Artikel 1 und einer Präambel an die Anfänge dieses Projektes. Der Startschuss erfolgte im Jahr 2018, anlässlich des 70. Jubiläums der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR) am 10. Dezember und der Unicef-Kampagne „Kindheit braucht Frieden.“
Und jetzt ist aus dieser Idee eine dauerhafte Installation entstanden, getragen durch ein breites bürgerschaftliches Engagement.
Ähnliche Projekte gibt es natürlich schon sowohl in Deutschland als auch im europäischen Ausland. Auch wir hatten das Konzept u.a. von anderen Amnestygruppen abgeschaut. Jedoch scheint es weit über den Landkreis hinaus kein weiteres Projekt zu geben, das gleichzeitig die Menschenrechte und Kinderrechte aufzeigt. So gewinnt der Weg an überregionaler Bedeutung.
Mit einem Festakt in der Aula des Hebelsgymnasiums konnten wir diesen Weg nun mit vielen Ehrengästen am 30. September offiziell eröffnen, anlässlich der Aktionen zum Tag der Demokratie. Wir freuten uns, dass neben dem Oberbürgermeister unserer Stadt und dem Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Herrn Christian Schneider, auch Wassily Nemitz, Vorstandssprecher von Amnesty Deutschland unsere Einladung angenommen und den langen Weg zu uns auf sich genommen hatte, wie auch der Amnesty-Bezirkssprecher Peter Burk aus Freiburg. Die Ehrengäste betonten in ihren Reden, wie wichtig die Arbeit für Frieden, Menschen- und Kinderrechte sei, angesichts von Kriegen und der Bedrohung durch den Klimawandel . Auch war man sich einig, dass in einer Zeit, in der Forderungen nach der Einhaltung von Menschen- und Kinderrechten als dreist gelten, der Festakt zur Einweihung des Weges einen wohltuenden Kontrast bot.
Viele lokalen Künstlerinnen und Künstler hatten sich bereit erklärt, mit ihren Darbietungen unsere Veranstaltung zu bereichern. Für bewegende Momente sorgte ein Kinderchor mit dem «Kinderrechtslied» und „Alle Kinder haben Rechte, egal von wo sie sind“
Eine Diashow mit den verschiedenen Stationen des Projekts und Übergaben der Tafeln an die Institutionen lockerte das Ganze auf.
Im Rundweg finden sich 34 Institutionen, welche einen inhaltlichen Bezug zu den Rechten haben und an deren Gebäude eine Tafel angebracht wurde. Auch haben sie das Projekt finanziert. Aufgrund großem Interesse, sind einige Artikel an weiteren Institutionen zu finden, was auch erwünscht ist. Der Weg soll eine Verbindung zu unserem alltäglichen Leben herstellen und dafür sensibilisieren, dass wir die Sicherheit, die uns aufgrund der Menschenrechte Demokratie und Rechtsstaatlichkeit bieten, wieder mehr zu schätzen wissen.
Nach dem Festakt gab es noch interessante Gespräche mit den Besuchern und Gästen.
In einem Flyer, der an verschiedenen Stellen ausliegt, wird der Rundweg erklärt und wir haben auch schon verschiedene Anfragen für Führungen erhalten, was uns sehr freut.